ZANG TUMMM TUMB ARTICLES “the first draft of history”

Onetwo — Instead

Hat sich jemand schon mal bei PROPAGANDA-Songs vorgestellt, dass ein Engel auf Erden kam, um die Menschen mit Gesang zu trösten? Auf jeden Fall besitzt die Deutsche Claudia Brucken eine der außergewöhnlichsten weiblichen Stimmen im Popbusiness und hat vor nicht allzu langer Zeit mit dem ex OMD Mitglied Paul Humphreys ein Projekt namens ONETWO gegründet, um ihre musikalischen Möglichkeiten nicht versiegen zu lassen. Dieses Jahr hatte ich sogar das Glück, diese musikalische Gemeinschaft auf dem Wave Gotik Treffen in Leipzig Live zu bestaunen, wo es mich nicht so ganz überzeugte, da waren die gespielten Klassiker von PROPAGANDA und OMD schon interessanter. Um aber endlich auf den Punkt zu kommen, die Gruppe ONETWO wird im Februar 2007 ein Album namens „Instead” auf den Markt bringen und mir fiel die Promo in die Hände, um endlich einmal auch fertigen Songs zu lauschen.

Und hier hat es mich fast mitsamt Stuhl nach hinten gehauen, ich bekam ein ausgewogenes, modernes und poppiges Synthpop Album zu hören, welches in einem Atemzug mit der neuen Veröffentlichung von DEPECHE MODE genannt werden muss, und ich habe es noch nie gewagt einen solchen Vergleich auszusprechen (Jehowa … Jehowa). Kann sich das überhaupt jemand vorstellen? Wer kann mir außer ERASURE, DM oder vielleicht noch HUMAN LEAGUE eine Band nennen, die die 80er würdevoll überlebt hat und heute noch ein zeitgemäßes gutes Album abliefert? In diesem Fall ist es ein Zusammenschluss von zwei ehemaligen Formationen, die das lästige Blamieren in der Zwischenzeit übersprungen haben und mit einem einfachen „Hallo, hier sind wir übrigens” die aktuelle Branche, mit geeigneter Werbung im Rücken, kräftig durchwirbeln können. Das Album besteht nicht aus endlosen Tanzflächenhits sondern punktet mit gediegenen Popsongs, die man ohne Unterbrechung an einem Stück anhören kann, etwas verträumt die aktuelle Chartlandschaft vergessen lässt und Hoffnung auf bessere (musikalische) Zeiten in Ausblick stellt.

Das Tempo orientiert sich im gediegenen Bereich und kann auch mal zum dezenten Tanzen auffordern wie bei „The theory of everything” oder „Sequential”, aber in solche Details möchte ich an dieser Stelle noch gar nicht verlieren, da bis zum Releasetermin noch einige Zeit vergehen wird und man meine Ratschläge bis dahin vergessen hat, aber eines soll euch gesagt sein, ein besseres reines Popalbum habe ich schon lange nicht mehr gehört, am ehesten noch mit DEPECHE MODE oder COLDPLAY zu vergleichen.

(cont.)
Wer also die bisher genannten Bands mag, einen Hang zu den 80ern pflegt oder es einfach auch mal „normaler” angehen möchte, der muss diese CD einfach kaufen, so was wird man für lange lange Zeit nicht mehr zu hören bekommen, dass garantiere ich.

Neo (04.01.2007)