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Immer Extrawurst für Holly

Punkt halb acht Uhr abends geht das große Rennen los: Bereitstehende Limousinen bringen Paul Rutherford, Mark OToole, seinen Bruder Jed, der bei der Tour die zweite Gitarre schwingt, Brian Nash, Pete Gill und Keyboarder Peter Oxendale zur jeweiligen Halle.

Sie alle haben eine strenge Klausel im Vertrag, daß ihnen überall hinter den Kulissen während der Tournee eine Flippermaschine und ein Speilcomputer zur Verfügung stehen müssen. Außerdem ein Kasten Bier: Alle von „Frankie” sieht man privat selten onhe eine Büchse Bier in der Hand.

Das große Gelächter, das aus dem Gemeinschaftsraum dringt, wird von Holly geflissentlich überhört: Er tritt — begleitet von seinem Dauerfreund Wolfi — meist etwas später an und verschwindet sofort in seiner Garderobe.

Garderobengirl Joanie hat schon ab vier Uhr nachmittags alle Hände voll zu tun: Sie holt die Anzüge der Boys von der Reinigung ab, wäscht die Hemden fast täglich. Jeder der Sieben besitzt etwa drei T-Shirts, mit dem neuen Anti-Aids-Slogan „Frankie say — use Condoms” (Frankie sagt: Benutz Kondome). Aber meist legt nur Paul Rutherford das Sakko während des Konzerts ab, weil er total durchgeschwitzt ist: Er spielt den Klassenclown und ist abendfüllend der „Action-Man”. Holly zieht sich mindestens einmal um und erscheint in der zweiten Konzerhälfte in einem von Joanie frisch gebügelten Anzug.

Die langen Durststrecken zwischen Städten legen „Frankie” in einem exklusiven Tourbus zurück: Darin sing sieben bequeme Betten aufgebaut, eine Dusche, ein Mikrowellen-Herd, Kühlschrank und Fernseher in jeder Ecke. Dazu läuft eine moderne Stereoanlage volle Pulle. Peist bringen Brian Nash seine Frau Claire und Mark seine Verlobte Laura mit zu den Konzerten.

Nach dem Konzert besuchen die Boys oft gemeinsam einen von Dave Moulder vorher ausgecheckten Club in der jeweiligen Stadt — außer holly, der sich gern absondert und eigene Wege geht. Er trifft Freunde, liest oder geht mit Wolfie zum Dinner.

In Paris spielten „Frankie” gleich zwei Konzerte hintereinander vor je 16 000 Fans. Am Nachmittag ging Paul Rutherford noch zu einer Modeschau und verliebte sich in ein von Jean-Paul Gaulthier entworfenes Sakko, das im Verkauf 2000 Mark kostet: Jean-Paul lieh es ihm für die beiden Abende auf den Brettern aus und bot es ihm danach zum Einkaufspreis an.

Holly ging auch in Paris wieder solo: Er besuchte das Kulturzentrum „Pompidou” und einen Teil des Louvre.

(cont.)
Sein Lieblingshobby, mit der Videokamera alles aufzunehmen, was bei der Tournee vor und hinter den Kulissen passiert, teilt er mit Brian: Beide filmen vor und hinter den Kulissen ständig um die Wette…