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Frankie goes to Germany

Eine brandneue Show stellten Frankie goes to Hollywood noch schnell in London auf die Beine, bevor sie ihre Europa-Tournee starteten. Frankie sparten dabei nicht mit witzigen Ideen und teuren Requisiten.

Seltsame Fabelwesen, exotische Bäume, Pflanzen und Gestalten bevölkern den Bühnenhintergrund. Die Bühnen-Action soll in Europa wesentlich bunter und lebendiger werden als in Amerika.

Auf den Brettern wirds schlimmer zugehen als auf der Plattenhülle von „Welcome to the Pleasure edome”: Selbst der Marquis de Sade wird, laut Paul Rutherford, in dem bunten Trubel nicht fehlen.

Den Titelsong zum Album bringen Frankie noch kurz vor Tourneestart als Single auf den Markt. Dazu nahmen sie in den Londoner Holborn-Studios ein Video auf.

Zwischen den Einstellungen sprachen wir mit Holly Johnson und Paul Rutherford. Beide sehen besonders entspannt und ausgeruht aus.

Kein Wunder: Nach dem Schlauch durch Amerika und ein paar England-Konzerten kurz nach Weihnachten flogen sie zunächst mal etwas Sonne tanken.

Dazu flogen die Fünf in verschiedene Himmelsrichtungen: Paul nach Jamaica, Holly nach Barbados, Brian nach Lanzarote, Mark nach Antigua und Peter auf die Bahamas (Caymay Island).

Während der Videoaufnahmen springen mindestens drei Dutzend Komparsen in mittelalterlichen Kostümen mit viel Makeup und Flitter im Gesicht durch die Gänge. Selbst ein Raubritter in Rüstung trinkt seinen Kaffee in der Studiokantine.

Dagegen wirken Paul und Holly direkt normal: Holly mit schiefer Pilotenkappe im blau-weißen Tarnanzug, Paul im schwarzweißen Hemd mit passender Hose. „So fallen wir im Video als auch auf der Bühne in die Action ein”, erzählen sie.

Auf ihre Konzerte in Germany im April in Hamburg, Düsseldorf, Frankfurt, München, und Berlin sind sie besonders heiß. Außer dem Songfestival in San Remo, wo sie mit „Duran Duran” die Tassen hoben, ließen sie Europa im vergangenen Jahr ziemlich links liegen, weil sie durch Amerika tourten.

Zwar befürchtet Paul, daß die Fans in Deutschland ein bißchen steif sein werden, aber Holly kontert sofort: „Wart mal, wenn wir den Marquis de Sade auf sie loslassen, dann läuft schon was…”

Margit Rietti